Die große Sommersause

Im Jugendzentrum Krumbach war auch 2017 wieder ein voller Erfolg. Wie jedes Jahr pünktlich zum Beginn der Sommerferien gab es am 28. und 29. Juli ein breitgefächertes Angebot für Groß und Klein. Der Fokus der 2-Tages-Veranstaltung war jedoch ganz klar auf Skateboarding ausgerichtet.

Entsprechend wurde der Freitag Nachmittag mit einem gratis Workshop für absolute Anfänger eingeläutet. Ganze 3 Stunden lang durften die Kinder und Jugendlichen Skate- und Longboards ausprobieren, die Unterschiede testen und Basics von den erfahrenen Coaches erlernen. Untermalt mit HipHop-lastigen Beats, alkoholfreien Cocktails und bester Laune wurde bis in die Nacht hinein gerollt und gefeiert. Die eigens aufgestellte Miniramp wurde ausgiebig getestet.

Samstag ging es dann richtig zur Sache. Bereits um 09:30 Uhr standen die ersten Kinder bereit, um sich erneut mehrere Stunden Tipps und Tricks von den Profis abzuholen. Mittags reisten dann schon die ersten Skater an, um sich für den Contest (Wettkampf) warm zu fahren. Um 14:30 Uhr ging es dann endlich los. Rails, Curb und Kicker wurden bearbeitet, das große Gap als Highlight mit einem Ollie übersprungen.

Zum Finale gaben die besten 6 dann alles und kämpften um die ersten 3 Plätze. Für die gab es dann auch entsprechend Sachpreise die gern gesehen sind – Boards, Kugellager und sonstige Hardware.

Nach der Siegerehrung für die Gewinner des Street-Contests sollte eigentlich die nächste Disziplin („Miniramp“) anstehen. Die Jungs und Mädels waren allerdings von der Hitze ziemlich mitgenommen und haben sich dann auf eine lockere Session zum Ausklang geeinigt. Wer dann noch die Power hatte, tanzte am Abend zu den Live-Klängen der Schweizer Lo-Fidelity-Pop-Band „Lo Fat Orchestra“ um dann die letzten Tropfen beim Pogo zu den Dahlits aus Stuttgart raus zu schwitzen.

Für das Rahmenprogramm sorgte die Crew vom JuZe. Vom Anschüren des Grills für Selbstversorger, Farbkugelschleuderstand für Kinder und Junggebliebene inklusive Süßigkeiten als Gewinn, einer Hüpfburg und klasse Musik war alles dabei um auch eine ganze Familie einen Tag zu unterhalten.

„So soll es sein“ – resümiert Benjamin Ali, Fachwart für Skateboarding im Bayerischen Landesfachverband (BRIV), 1. Vorsitzender von RAZED Skateboarding Club Schwaben e.V., Skateboardcoach und zusammen mit Jasmin Bußer (Vorsitzende des Jugendzentrums Krumbach) einer der Gründer der Initiative für einen neuen Skatepark in Krumbach.

„Die Veranstaltung hat gezeigt, wie dringend nötig eine Neugestaltung dieses Ortes ist. Nach mehr als 25 Jahren gibt es permanenten Nachwuchs, der jenseits des klassischen Vereinssports eine Sportstätte fordert, gefördert werden möchte. Dafür setzen wir uns ein.“

Wie man sich an die Rundungen der sogenannten „Miniramp“, quasi der kleinen Schwester der Halfpipe, gewöhnt – zeigte ihnen Alfred Wiedemann. Er ist mit 56 Jahren wohl einer der ältesten, aktiven Skateboarder in Mittelschwaben. Als einer von vielen Coaches des RAZED Skateboarding Club Schwaben e.V. vermittelt er die Grundlagen. Und vor allem – wie man sich selbst am besten schützt. Nur mit Helm und Schonern vermeidet man als Anfänger Verletzungen und erhält sich so die Freude am Skateboarding bis ins hohe Alter.

Völlig andere Bewegunsabläufe hingegen sind es in der Disziplin „Street“. Carves, Turns, Wheelies – nach etwa einer Stunde ging es schon im Zick-Zack-Kurs um die Pylonen. „Pushen“, also anschieben und vor allem abbremsen, auch das will gekonnt sein (s. u.). Da sich der typische Street-Skater auf dem Asphalt bewegt, also auf Parkplätzen, Rad- und Gehwegen, muss er gekonnt Hindernissen ausweichen wenn er zum Trick ansetzt. Sowohl Fußgänger, Rad- aber vor allem unachtsame Autofahrer die ohne Umsicht aus der Ausfahrt preschen gehören somit zum Hindernisparcour auf er Suche nach dem besten Spot in der Stadt. „Eine Stadt ohne Skatepark ist ein Skatepark“ (Tony Hawk Foundation). Wahre Worte, gerade deswegen macht es mehr Sinn, einen geschützten Raum zu schaffen an dem sich gleichgesinnte treffen und austauschen, die jungen von den alten lernen können. Nachwuchsförderung und Wettkämpfe auf einer Sportstätte im öffentlichen Raum – oder die Jugend sich selbst überlassen? Wer sich einbringen möchte, kommt am Mittwoch, den 13.09.2017 um 18:00 Uhr in das JuZe Krumbach zum 2. Offiziellen Detailplanungsworkshop. Konkret geht es jetzt um die Ausarbeitung des Skateparks und angrenzendem Aufenthaltsbereich am JuZe mit Grillplatz um in der kommenden Stadtratsitzung eine mögliche Lösung zu präsentieren. Mehr Infos findet ihr hier: www.facebook.com/skatepark.krumbach