Ukemi Workshop | Teil 2

Die Steigerung des Tagesprogramms - die Flugrolle.

Fallschule – warum nur?

Wir Skateboarder lieben das Risiko. Bails gehören bei allen Boardsportarten dazu, Fallen ist also auch logischer Bestandteil beim Skateboarden. Du willst bis ins hohe Alter ohne Beschwerden skaten statt Dich kaputt zu machen? Du bist schon ein paar Jahre dabei und irgendwie klemmt Dein Gestell? Dann lass Dich doch mal von nem Physiotherapeut oder Osteopathen checken!

Neue Sportarten bei Olympia haben statistisch die meisten Verletzungen

Sportklettern, Skateboarding und Karate zählen laut aktueller Studie zu den verletzungsreichsten neuen Sportarten nach einer Auswertung von Tokyo.

Wissenschaftliche Quellen:
British Journal of Sports Medicine (BJSM, bjsm.bmj.com)
Sports + Vitality Community® Netherlands

Schoner tragen empfinden die meisten als uncool, es schränkt die Bewegungsfreiheit ein. Ganz klar, kleinere Verletzungen wie Schürfwunden gehören irgendwie dazu. Wer keine Schoner anziehen will, der lebt damit und ist auch irgendwie stolz auf seine temporären Body Modifications. Ein Sturz auf den Kopf hingegen kann echt böse enden, in großen Rampen aus Beton ist es daher immer angebracht, sich zusätzlich zu schützen. Klassiker – mit ausgestrecktem Arm beim Slide gestürzt, zack – Unterarm durch. Woher auch immer der fatale Befehl kam, war anscheinend so im Gehirn vieler eingespeichert. Die Gegenbewegung ist der Schlüssel, klein und rund machen, abfangen.

Und wieder fallen
Und wieder fallen
Fallen
Fallen
Bleibt stabil!
Bleibt stabil!

Die schräge Ebene und der Kreis

Das richtige Abfangen ist keinesfalls ein weiterer Weg, sondern unserer Meinung nach der erste, um Verletzungen beim Skateboardfahren zu vermeiden. In Sekundenbruchteilen entscheidest Du, ob Du den nicht gestandenen Trick noch auslaufen kannst oder besser auf die ein oder andere Weise stürzen solltest. Ob Du nun seitlich oder sonstwie fällst – niemals platt oder abgeknickt (Hintern zuerst) sondern immer so, dass Dein Körper auf dem Weg nach unten eine schräge Ebene bildet. Einschläge mit der Hüfte werden vermieden, die Hände können durch Abklatschen Bewegungsenergie schlucken.

Der Boden ist Dein Freund

Du brauchst keine Angst vor dem Sturz zu haben. Stell Dir einfach vor, der Boden wölbt sich um Dich herum und Du beschreibst mit Deinem Körper einen Kreis. Du wirst die absolute Kontrolle zu schätzen wissen. Die regelmäßige Wiederholung Deiner Tricks lässt Dich besser werden. Und genauso gehört zu dieser Routine das Aufwärmen, Dehnen, der Muskelaufbau, sinnvolle Ernährung und auch ein gezieltes Falltraining. Näheres erfährst Du im praktischen Teil bei Angeboten von SKATEBOARD BAYERN in Kooperation mit anderen Sportschulen.

Die Steigerung des Tagesprogramms - die Flugrolle.
Die Steigerung des Tagesprogramms - die Flugrolle.

Location: Allkampfcenter Münsterhausen
Trainer: Jürgen Atzkern, Aikido
Veranstalter: BRIV e. V., Sparte Skateboard
Teilnehmer: Skateboarding München e. V., FSV Inningen Abt. Skateboard, RAZED e. V.
Fotos: @snake

Ukemi Workshop

Beweglichkeit und vor allem gezieltes Aufwärmtraining sind die Voraussetzung für möglichst verletzungsfreien Sport.

Wir wissen, dass Skateboarder ab einem gewissen Niveau parallel das Sturzrisiko erhöhen. Wir leben immer mit dem Schmerz, 99x fallen um beim hundertsten Mal den Trick endlich zu stehen. Wir haben das Durchhaltevermögen, beißen uns durch. Aber – umso jünger und flexibler, desto eher verkraftet man die Stürze scheinbar locker. Dennoch sind einige Verletzungen bei solchen Stürzen vermeidbar, auffallend ist es oft der gestreckte Arm beim Mr. Wilson der in hässlichen Brüchen enden kann. Im Rahmen des geförderten Programms „Skatemobil“ hat die Sparte Skateboard des bayerischen Verbands erstmalig unsere Coaches als auch angehende Athleten versuchsweise durch einen erfahrenen Aikido-Trainer schulen lassen.

Vor allem rückwärts fallen will gelernt sein. Du beginnst immer mit kleinen Übungen ohne Tempo und steigerst Dich schrittweise. Eine weiche Matte dämpft Fehlversuche und schafft ein wenig Sicherheit für absolute Anfänger.
Vor allem rückwärts fallen will gelernt sein. Du beginnst immer mit kleinen Übungen ohne Tempo und steigerst Dich schrittweise. Eine weiche Matte dämpft Fehlversuche und schafft ein wenig Sicherheit für absolute Anfänger.

Fallen gehört zum Skaten, deshalb gehört Fallen zum Trainingsumfang

Ziel: Richtig Fallen und Abrollen beim Skateboarding

Termine: jeweils Samstag, 10.12. u. 17.12.2022
Zeit: 14:00 – 16:00
Teilnehmer: ca. 5 – max. 15 Personen

Schwerpunkte
– Abrollen vorwärts/rückwärts
– Hartes Fallen rückwärts (vorwärts nur am Rande)
– Hartes Fallen seitlich

Ablauf
– Aufwärmen, Stretching
– Einfache Übungen
– Runder Rücken
– Ober- und Unterkörper koordinieren
– Rollen
– Kniend/sitzend
– Kniestand
– Stehend
– Fallen
– Hauptsächlich seitlich
– Rückwärts

Aufteilung Tag 1/Tag 2
– Tag 1 mehrheitlich Übungen und einfache Rollen (ca. 70%)
– Tag 2 mehrheitlich Rollen und Fallen aus stehender Position (ca. 70%)

Der erste Termin lief sehr gut und wir sind gespannt auf den folgenden. Wir bedanken uns bei Jürgen sowie Willi und Josef Mayer von der Allkampfschule für das Bereitstellen der Räume. Ein wenig an der Stellschraube drehen und dokumentieren, dann können wir den Coaches und angehenden Athleten ein sehr gutes Werkzeug an die Hand geben.

Location: Allkampfcenter Münsterhausen
Trainer: Jürgen Atzkern, Aikido
Veranstalter: BRIV e. V., Sparte Skateboard
Teilnehmer: Skateboarding München e. V., FSV Inningen Abt. Skateboard, RAZED e. V.
Fotos: @snake

Richtig Fallen mit einer geflogenen Vorwärtsrolle. So heftig aber realistisch wie Rollsplit - gestoppt, reagiert und relativ sanft gelandet. Einzige Außnahme - auf rauhem Asphalt sieht das nochmal anders aus.
Richtig Fallen mit einer geflogenen Vorwärtsrolle. So heftig aber realistisch wie Rollsplit - gestoppt, reagiert und relativ sanft gelandet. Einzige Außnahme - auf rauhem Asphalt sieht das nochmal anders aus.
Klein machen, fast zur Kugel werden ...
Klein machen, fast zur Kugel werden ...
Keep the good times rollin'
Keep the good times rollin'

2. Trainermeeting Ulm

19 Kids, 10 Coaches, beste Mischung

2. Trainermeeting November in Ulm

Am Samstag, den 26.11. haben wir uns erneut in Ulm getroffen. Wir, das heißt – Skateboard-Coaches aus Mitgliedsvereinen des Bayerischen Rollsportverbands und Kids auf der Achse von München über Augsburg, Burgau und Ulm bis Stuttgart. Diesmal stieß dann auch der Regio-Trainer Süd Chrisor mit einem Großteil des Regio-Kaders zu uns.

Wir hatten also eine extreme Bandbreite von Anfängern bis hin zu Contest-erfahrenen Amateuren die einfach heiß auf eine Session waren. Ein ordentliches Aufwärmen wurde angeleitet durch einen der künftigen Landestrainer, kritisch beobachtet und ergänzt durch alle anwesenden Coaches. Wir haben mehrere Gruppen gebildet, die je nach Level durch unsere Trainer angeleitet wurden. Hierbei ging es von leichten Korrekturen bis hin zum erlernen neuer Tricks z. B. am Downrail. Mit einer helfenden Hand als Unterstützung ist die Angst schon kleiner. Bei den mehr als fortgeschrittenen, sprich – den Regio- und Landes-Kader-Kandidaten ging es dann um Simulation einer Contest-Situation. Zeitdruck, Bail, Lines trotzdem zu Ende fahren um Punkte zu sammeln – so konnte sich dann auch die Handvoll Anfänger ein Bild davon machen, wie begleitete Leistungssteigerung funktionieren kann. Und unabhängig vom Leistungssportgedanken war es spannend für alle Kids, einfach mal zu sehen wie andere gleichaltrige so unterwegs sind. Vor allem wurde mal wieder eines deutlich – der massive Unterschied des Niveaus im Vergleich derjenigen, die ordentliche Skateparks und sogar überdachte Möglichkeiten haben – und denen, die sich mit Tiefgaragen, Zwangspause oder weiten Wegen behelfen müssen. Die Coaches wundern sich immer noch, wie denn in Deutschland ein ordentlicher Strukturaufbau für unsere olympische Sportart gelingen soll.

Vergessen wir den Gedanken wieder. Flip das Grip & youth first! Nach gut 3 Stunden Session gab es dann eine finale Besprechung. Voneinander lernen im Umgang mit den Kids, Abschauen beim Vermitteln von Tricks und Austausch von Gedanken hinsichtlich ähnlicher Aktionen standen im Fokus. Für das Thema Ernährung, vor allem der richtige Umgang mit dem Körper vor einem Wettkampf oder im Training, blieb diesmal leider zu wenig Zeit. Danke an alle Beteiligten, allen voran Emu, dem Local Hero, der die Halle aufgesperrt und sich um uns gekümmert hat. Wir freuen uns auf mehr Austausch und Happenings dieser Art (Folgeveranstaltung: tba).

 

Location: Reithalle Ulm
Veranstalter: BRIV e. V., Sparte Skateboard
Vereine: Skateboarding München e. V., Skateclub Burgau e. V., RAZED e. V.
Fotos: @niko.now

Hanson nutzt eine Pause, um ein wenig über die richtige Ernährung im Training darzustellen.
Hanson nutzt eine Pause, um ein wenig über die richtige Ernährung im Training darzustellen.
Flip das Grip, tausendmal Bewegungsabläufe durchziehen bis es automatisch läuft.
Flip das Grip, tausendmal Bewegungsabläufe durchziehen bis es automatisch läuft.
Chrisor, unser Regional-Trainer Süd, zeigt wie Trick-Support funktionieren kann
Chrisor, unser Regional-Trainer Süd, zeigt wie Trick-Support funktionieren kann
Chrisor, unser Regional-Trainer Süd, zeigt wie Trick-Support funktionieren kann
Chrisor, unser Regional-Trainer Süd, zeigt wie Trick-Support funktionieren kann
Parallelverschiebung, Ollie to 50/50 - wie Treppensteigen, eine Übung zum Einstieg in die Begriffswelt von Board-Control - für Zufallstreffer ist kein Platz.
Parallelverschiebung, Ollie to 50/50 - wie Treppensteigen, eine Übung zum Einstieg in die Begriffswelt von Board-Control - für Zufallstreffer ist kein Platz.

Nachwuchsförderung und Trainermeeting Ulm

Nachwuchs- und Trainermeeting in Ulm

Es ist neblig und feucht, langsam kriecht die Kälte die Knochen hoch. Wie schön, wenn man eine Halle hat. Skateboard Bayern mit den aktiven Vereinen auf der Achse von München über Augsburg und Burgau hat sich das auch gedacht und im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms „Skatemobil“ erneut zum Nachwuchs- und Trainermeeting gerufen. Abwechselnd haben die Coaches den anwesenden Kids Tricks und Tipps vermittelt. Ein guter Anfang, um sich auszutauschen und zu vernetzen, Skills zu verbessern und neue Wege zu gehen.

Hier wird genau hingeschaut! Wann ist der richtige Moment zum Abpoppen, was macht der Oberkörper - wo schaut der Rider hin?

Kein Zurück, es geht Voran

Alle Beteiligten haben viel Erfahrung im Bereich Skateboard, teilweise auch Snow und Surf – somit vereinen wir künftig mit weiteren Coaches und Vereinen alle Boardsportarten im Netzwerk von Skateboard Bayern. Den Anteil pädagogischer Fachkräfte in unserem Verein zu erhöhen ist ein Ziel für die nächsten Monate und Jahre. Ob beim Erstkontakt oder auch gezielte Nachwuchsförderung im Leistungssport (Aufbau Landeskader Bayern) – wir haben Bock!

Rollin Romi, Assistenz für Skateboardkurse und angehende Ergotherapeutin wird das Angebot des Vereins künftig um Rollschuhkurse erweitern. Wir freuen uns schon!
3 Dudes, Augsburg-Burgau-Connection
Alf war natürlich auch dabei. Sk8boarding4Life - so sieht's aus.
Nach längerer Verletzungspause zurück aufs Brett, da führt kein Weg dran vorbei.
Hanson, Gorilla-Aktivist und dieses Jahr wahrscheinlich schon mehr Workshops gegeben als andere Lachfalten haben.
Haltung ist alles - und eine helfende Hand.
Oh Danny-Boy, genau so kennen wir ihn. Macht immer wieder Spaß, ihn auf ne Session zu treffen. Einer der zuverlässigsten Coaches von Skateboarding München e. V., der uns bekannt ist.
Danny-Boy dropped die große Quarter. In der Reithalle ist von niedrig bis ziemlich hoch so jedes Obstacle geboten, was man braucht. Auch wenn's ein wenig Bike-lastig ist und der Boden stellenweise auch zum Schlittschuhfahren taugt.
Holger, sauguter Skater und aktiv im Skateclub Burgau e. V. Hat die Kids sicher nach Ulm und wieder zurück gefahren. Willkommen im Kreis der Coaches.
Tom, letztes Jahr mal unglücklich verletzt, ist wieder voll dabei mit Spaß in den Backen.

Skateboardtrainer Modul III

Schon wieder eine Woche her, dass ein paar unserer Mitglieder in Kassel bei der Trainerausbildung für Skateboarder waren. Teils spannende, aber auch erschöpfende Wochenenden. Die ein oder andere Hopfenkaltschale und Latenight-session war zwingend notwendig, auch wenn diesmal der praktische Teil deutlich überwogen hat. Wir sind ja schließlich immer noch Skater, Sportler, Praktiker – lange sitzen fällt uns schwer.

Nur noch ein paar Wochen, dann steht der letzte Block und die Prüfung an. Jetzt wird spezifischer unterrichtet und Diskussionen verdichten sich. Wo ist die Grenze zu ziehen im Skateboarding zwischen Breiten- und Leistungssport? Die bleibt schwimmend und offen, wir sind kein Freunde von Grenzen.

Was uns definitiv hängen geblieben ist über das Wochenende war die erneute Parallele zwischen Skateboarding und Kampfsport. Einerseits hart einstecken, wieder aufstehen können – und vor allem – wollen! Andererseits beim Thema Hilfestellung. Den Schüler so gut wie möglich unterstützen, ihn und auch sich selbst vor Verletzung schützen. Strategien entwickeln für den Wettkampf u. v. m. folgen noch, wir sind schon gespannt auf  den letzten Block.